Fileserver mit Linux für Windowsnetzwerke

Im Folgenden Artikel werde ich die Installation eines Fileservers für Windows- und Linuxrechner beschreiben (Samba und NFS), wobei ich mich auf Samba beschränken werde, da die meisten hier im Forum keinen Linuxrechenr haben werden, da in reinen Linuxnetzen nfs den Vorzug bekommen würde. Der Fileserver läuft ohne grafische Oberfläche (spart Resourcen) und kann natürlich remote administriert werden (vom Windowsclient oder von einem Linuxclient aus). Die Grafikkarte und die Tastatur können nach der Installation abgeklemmt bzw. ausgebaut werden, diese werden beim remote Zugriff auf den Server nicht mehr benötigt (im Bios aber dann die Option halt on errors auf disabled stellen). Die IPs des Netzwerks werden hier, der besseren Übersicht und der einfacheren Fehlersuche wegen, manuell vergeben. Für ein kleines Netzerk halte ich die IP-Vergabe per DHCP für einen overkill.

Als Distributionen für einen Server ohne grafische Oberfläche bieten sich alle Linuxdistributionen an, vorrausgesetzt man installiert keine grafische Oberfläche (Dies hört sich zunächst unlogisch an, ist es aber nicht, da man Linux mit und ohne grafische Oberfläche installieren kann. Wird standardmäßig die graf. Oberfläche installiert, können bei Bedarf die entsprechenden Programme später gelöscht werden und man erhält ein Konsolenlinux ohne graf. Ballast). Am geeignetsten sind für diese Aufgabe Debian, BSD (ist zwar kein Linux im eigentlichen Sinn) und die Serverdistribution Eisfair. Ich habe Eisfair und Debian-Sid ausgewählt, weil diese Distributionen klein sind, auch Anfänger bzw. Linuxlaien diese installieren können, aber vor allem, Eisfair bringt für jedes Programmpaket eine Administrierung über Menüs (Textdateien) mit, mit deren Hilfe sich die Grundkonfiguration der entsprechenden Programme sehr einfach gestaltet. Bei Debian hingegen muß alles über Scripte bzw. Konfigurationsdateien die manuell mit einem Texteditor bearbeitet werden, konfiguriert werden. Der Aufwand für eine Grundinstallation mit Samba und dessen Konfiguration ist aber entgegen dem Ruf von Debian überraschend gering, sodaß ich mich entschlossen habe, auch diese Installation kurz zu demonstrieren, da ich selbst Debian genauer Kanotix nutze, sei mir dieser Schritt vergeben.

Eisfair kann als Fileserver, Datenbankserver, ftp-Server, Webserver, Mailserver, Newsserver oder eine Kombination verschiedener Serverdienste betrieben werden.

Eisfair benötigt sehr geringe Hardwarevorraussetzungen. PII oder III mit 400MHz und 128MB RAM sind völlig ausreichend um den Server für ein kleines Firmennetzwerk zu verwenden. Ich selbst habe mal testweise (um die Installtation und Konfiguration kennen zu lernen) Eisfair auf einem PI 166MHz mit 64MB RAM installiert, Installation und Betrieb in einem Homelan mit 2 Clients funktionierten einwandfrei, wenn auch die Performance im Netz zu wünschen übrig ließ, was bei 166MHz kein Wunder ist. Im Moment läuft Eisfair bei mir mit einem Duron 750 (12 Euro), einem alten ECS Sockel-7 MoBo und 128MB SDRAM (Infinion, CL2 für 10 Euro bei Ebay), 1x 9GB HDD mit ext3, 1x 40GB HDD mit xfs und 1x 9GB HDD auch mit xfs, sowie einer Netzwerkkarte Realtek 8029. Prozessor und RAM sind für 2 Clients eigentlich schon überdiemensioniert, sollten also genug Reserven haben. Als Festplatte für eine Testinstallation reicht also eine 2-9GB Platte vollkommen aus. Die Platte braucht für den Einsatz von Esifair nicht partitioniert werden, da dies vollautomatsich geschieht bzw. die Auswahl und Größe der Partitonen editiert werden kann. Bei Debian hingegen sollte die Platte, vor der Installation, mit einem xbeliebigen Partitionierungstool in 2 Partitonen aufgeteilt werden. 1 primäre und 1 log (von rund 256MB). Formatiert werden können diese ruhig mit fat32.

Zum Einsatz kommen die Linuxdistributionen Eisfair www.eisfair.org und Debian-Sid www.debian.org. Man kann Eisfair entweder per Disketten oder aber bequemer per Iso-Image (~ 20MB) installieren. Das Image findet man hier www.eisfair.org/eisfair/download . Ein sehr gute Dokumentation des Installation, aber auch der Administration findet man hier http://www.eisfair.org/german/extern/doc/. Außerdem findet man auf der HP noch diverse HowTos und FAQ www.eisfair.org/docs/Howtos , die man sich bei Problemen auch mal anschauen sollte. Zu Eisfair selbst ist zu sagen, es kommt der Linuxkernel 2.4.26 zum Einsatz, gebootet wird später per Bootloader lilo nach der Grundinstallation über das Isoimage werden die benötigten Programme per Internetverbindung vom Eisfairserver nachinstalliert, am Schluß sind rund 230MB Plattenplatz verbraucht. Eisfair bietet unter anderem folgende Dienste an:

Fileserver (Samba und NFS)

Datenbankserver (Mysql und/oder Postgresql)

Webserver (Apache)

ftp-Server (pureftp)

Mailserver (exim,fetchmail,imapd)

Newsserver (srn)

Wer mehr wissen will, sollte sich die gesamte Fileliste www.eisfair.org/packeis ansehen. So wird zum Beispiel neben dem Linuxdateisystem xfs auch Raid unterstützt. In Verbindung mit Amanda (Netzwerkbackupsoftware für Linux und Unix) kann man damit auf dem Server eine professionelle Backuplösung (Clients + Eisfair) erarbeiten.

Debain-Sid (Debian-unstable) wird per Netinstall (rund 110MB) installiert, der Downloadlink http://cdimage.debian.org/pub/cdimage-t ... 6/current/ . Dort gibt es den sog. daily-build des netinst.iso des netinstallers von Sarge (ja richtig sarge = testing, seit dem 5.6.2005 ist Sarge =stable und Debian-testing hat den Codenamen etch), aber wir wandeln dies, Debian-testing (wer möchte), in Debian-Sid um. Vor der Debianinstallation solle man sich das sehr gute Debianhandbuch von Ronneberg http://debiananwenderhandbuch.de ansehen, besonders das kaptel 2.5, wo die Debian-Sarge Installation incl. Screenshots der Installtion beschrieben wird. Nach der Installation des Debian-Basissystems incl. Samba werden rund 450MB an Plattenplatz verbraucht sein, wer neben Samba weitere Dienste, wie Mysql, Apache, etc. installieren will, kein Problem, Debian stellt rund 12500 Pakete (Programme) zur Verfügung. Als Kernel kommt ein Debianstanddardkernel Version 2.6.8 zum Einsatz, wer möchte kann diesen später durch einen selbstgebackenen Kernel ersetzen, als Bootloader fungiert hier grub.